Albert Von Soest - Wilhelm Behncke, Kartoniert (TB)
Produktbeschreibung
Die Tätigkeit Alberts von Soest fällt in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Diese Angabe genügt, um im allgemeinen zu wissen, was man in künstlerischer Hinsicht zu erwarten hat, nämlich keine selbstständige, frische Persönlichkeit. Dennoch ist die Beschäftigung mit unserem Meister, abgesehen davon, dass überhaupt eine Lücke ausgefüllt wird, nicht uninteressant, weil die eigentümliche Art der Kunstverhältnisse jener Epoche, welche erst kürzlich Konrad Lange richtig gewürdigt hat, bestätigt und ergänzt wird. Freilich kann man die Arbeit nicht als abgeschlossen und nicht als Biographie im eigentlichen Sinne betrachten. Dieses oder jenes Werk wird noch hinzukommen, die Datierung sicherer begründet und das urkundliche Material vervollständigt werden. Vor allem war es noch nicht möglich, die Arbeiten des Meisters im Zusammenhange mit anderen der Zeit genügend zu würdigen, da es vorläufig fast überall an den nötigen Vorarbeiten fehlt. Das Material ist bei Weitem nicht hinreichend gesammelt, noch viel weniger gesichtet. Die Handbücher gehen mit dem unbehaglichen Gefühl : nescimus möglichst kurz über die Zeit hinweg. Das Geburtsjahr und der Geburtsort des Meisters sind unbe- kannt. Der Name, sowie eine ausführliche Bezeichnung im Sitzungszimmer des Rathauses in Lüneburg: Albertus Suzatienus, die man unbefangen als der Soester, die Ortsherkunft bezeichnend, übersetzen muss, legt es nahe, Soest als seine Vaterstadt anzusehen. Dortige Nachforschungen haben aber nichts ergeben, und für die vor Jahren ausgesprochene Vermutung, dass unser Meister der Sohn Heinrich Aldegrevers sei, ist ebenfalls keine Bestätigung gefunden worden. Nun findet sich aber der Name von Soest in den 60er Jahren des Jahrhunderts in Lüneburg selbst: 1565 wird nämlich ein gewisser Härmen von Soest der Stadt verwiesen, und das ließe die Möglichkeit zu, dass unser Albert nicht erst von Soest eingewandert ist, sondern aus der in Lüneburg ansässigen Familie stammt, obwohl man vorläufig nichts Näheres darüber weiss. [...] Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1901.